2024-11-12 Frage des Tages TokTok-Challenges-1 (1)

Gefährliche Tiktok-Mutproben: Wie damit umgehen?

Auf den Arealen der Sekundarschulen Wasgenring und Vogesen sind derzeit Polizist*innen stationiert. Sie wurden aufgeboten, da es letzte Woche eine Amokdrohung an einer der Sekschulen gab, wie die BaZ berichtet. Die Eltern der Schüler*innen wurden darüber in einem Schreiben informiert. Eine Gefährdungsanalyse habe zwar ergeben, dass keine Gefahr bestehe, heisst es darin, die Schulleitung nehme die Situation aber sehr ernst. Deshalb seien momentan die Polizist*innen aufgeboten, die die Lage in den kommenden Tage sorgfältig beobachten. Polizeisprecher Stefan Schmitt sagt: «Ein entsprechendes Strafverfahren wurde eingeleitet und eine laufende Lagebeurteilung ist im Gang.» Vieles deutet darauf hin, dass die Aktion  ein übler Scherz im Rahmen einer Tiktok-Challenge ist. Denn die beiden Basler Sekschulen sind keine Einzelfälle. An mehreren Schulen in der Schweiz wurden ähnliche Drohungen gemacht. Zum Beispiel im Aargau. Dort weist die Polizei darauf hin, dass mit solchen Drohungen schwere Straftatbestände erfüllt werden, welche die Strafverfolgungsbehörden konsequent verfolgen würden.

918 Stimmen
Helena Krauser
Helena Krauser
Moderation
Top antworten
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Anouk Feurer
Grossrätin jgb

Auf Fachpersonen hören

TikTok hat bereits eine Altersfreigabe ab 13, diese muss einfach auch durchgesetzt werden. Am meisten hilft es aber, Medienkompetenz zu erlernen. Das braucht es aber auf allen Ebenen: Eltern müssen Vorbilder sein, Kinder müssen offen mit ihren Eltern über das Gesehene sprechen können (ohne Schimpfis!) und an Schulen müssen Eltern und Kinder von Fachpersonen über die neusten Trends, Apps, Gefahren und Chancen aufgeklärt werden. Und natürlich muss das Recht auch Online durchgesetzt werden, dafür braucht es niederschwellige Anzeigemöglichkeiten.

Isabelle Bellakovics-Aebin
12. November 2024 um 07:07

Sozialkompetenz für Behörden, Eltern und WIRTSCHAFT

Tiktok ist superdoof. Kids und Jugendliche mögen genau das. Grundsätzlich sollte dieser Leichtsinn in einer ausgewogenen Welt auch Platz haben, Kompetenz ist ja ein Prozess. Nun sind wir aber in einer hyperpolarisierten, geld- und gewaltorientierten Welt, die ziemlich heuchlerisch auf Sicherheit und Ordnung pocht. Medienkompetenz ist gut und recht, aber genügt nicht (und in Ihrer Auswahl doch das einzig wählbare). Datenschutz und KI muss transparent und basierend auf der unbedingt einzuhaltenden Menschenrechte weltweit geregelt werden. Erst dann kann glaubwürdig gemassregelt werden bei unseren Kindern (denn das wird naturgemäss immer e bitz notwendig sein), das dann hoffentlich umsichtig und konstruktiv.

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Sandra Bothe
Grossrätin GLP Basel-Stadt

Medienerziehung ist ein Kraftakt für Eltern

TikTok verbieten? Schwer umsetzbar – aber klare, strenge Datenschutz-Regeln auf Basis der Grundrechte sind dringend nötig. Altersbeschränkung erhöhen? Kaum umsetzbar, da viele Jugendliche die Vorgaben umgehen können und Plattformen nur begrenz überprüfbar sind. Medienkompetenz fördern? Sicher sinnvoll – doch Medienerziehung nimmt bereits sehr viel Raum im Familienalltag ein und drängt andere wichtige Werte zurück. Familien brauchen vor allem Raum und Zeit für Beziehung und Vertrauen. Eltern stehen heute unter enormem Druck, Medienerziehung, Erziehung, Beziehung und Beruf zu vereinen. Hinzu kommt ihre eigene Social-Media-Nutzung, die für manche das Vorbildsein erschwert. Die rasante digitale Entwicklung schafft zusätzliche Unsicherheiten und macht die Balance zwischen elterlicher Verantwortung und kindlichem Freiraum zu einem täglichen Kraftakt, bei dem es oft weniger an Kompetenz als an Ausdauer fehlt.

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Sacha Lüthi
LDP (1. Nachrückender KB), Polizist

Sich mit den Kindern und Jugendlichen abgeben.

Es können alle Medien zum Problem führen, wenn der Konsum dieser von den Eltern bzw. Bezugspersonen unbegleitet bleibt. Vor allem im Zeitalter von KI Bildern ist es meiner Meinung nach entscheidend, dass man jungen Menschen früh aufzeigt, dass vieles Fiktion ist und die Realität oft eine andere. Wenn die Kinder früh beginnen, nicht an Alles in der Digitalen Welt zu glauben weil es ihnen erklärt wurde. Dann haben Sie auch weniger den Drang sich über Mutproben in Szene zu setzen oder glauben auch weniger an die gezeigten Schönheitsideale (oft Filter). Verbote führen meiner Meinung dazu, dass Kinder Wege suchen, dies zu umgehen. Dann wird den Eltern die Chance genommen, offen mit den Kindern eine Medienkompetenz aufzubauen. Es muss ja im "versteckten" geschehen. Aber ja, es mag mühsam erscheinen, sich mit Themen (Apps, Games) auseinander zu setzen, welche die Kids cool finden. Aber Kinder danken es, wenn sich die Eltern für ihre Welt interessieren.

Ueli Keller
12. November 2024 um 05:59

Tiktok ist nicht das Problem

Das Problem ist nicht vor allem Tiktok. Sondern eine Mega-Maschinen-Welt, die von Gier, Herrsch- und Vergnügungssucht sowie von Zerstörungswut geprägt ist. Mögen wir von ganzem Herzen und aus Liebe in Frieden mit uns und unserer Welt leben: frei von Hass, Resignation, Angst, Verzweiflung und ohne Illusionen. Mögen wir uns am Gold unserer Seelen freuen.

Mütze Kopie 2
Mathis Reichel
Pensioniert, Musiker, Tänzer

Kein Gegenmittel

Ich weiss es nicht. Es wird „analysiert“, „ernst genommen“, doch Tiktok bleibt bestehen und wird weitere Challenges bieten. Die Social Medias entsprechen den technologischen Möglichkeiten unserer Zeit und was möglich ist, wird genutzt. Noch nie hat die Menschheit aus Vernunft auf etwas verzichtet, Beispiel Atombombe. Auf SM können Katzenbildchen mit vielen Likes veröffentlicht werden, das ist die harmlose Version. Mit derselben Technologie wird mit Waffen und Drogen gedealt, Morde organisiert, Pornographie verbreitet und dennoch würde niemandem in den Sinn kommen, diese Technologie zu sperren. Die Maschine hat längst die Macht übernommen. Beamte können nicht mehr kulant sein, weil es das „System“ nicht erlaubt. Und so werden auch in Zukunft Schulen evakuiert werden müssen, weil ein Spassvogel eine Drohung gepostet hat. Laut amerikanischer Waffenlobby ist eine Waffe nichts Böses, böse sei jener, der sie falsch benutzt.Dasselbe lässt sich von den SM behaupten. Ich weiss kein Gegenmittel.

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