Gärngschee verteilt 800 Kilogramm Lebensmittel

Am Samstag hat Gärngschee die Lebensmittelabgabe für 160 Basler*innen gestartet. Wir können jetzt schon sagen: Wir machen weiter!

Helferin reicht Bedürftigen einen Frischkäse
HelferinTijana reicht einen Frischkäse über die Theke. © Sara Barth (Bild: Sara Barth )

Es ist Samstag, 12 Uhr morgens im Bajour-Büro. Auf Holztischen türmen sich Mehl, Teigwaren, Shampoo, Binden, Katzenfutter. Draussen auf der Clarastrasse hat sich eine Menschenschlange gebildet, wegen der Corona-Abstände ist sie ziemlich lang. Davor sitzt Gärngschee-Tätschmeisterin Sandie Collins an einem kleinen Tisch. Sie begrüsst die Leute herzlich: «Nur eine Person darf pro Haushalt rein, ihr wisst ja, Corona», die Menschen nicken. Sie zeigen Sandie ihren Caritas-Ausweis oder den Nachweis der Sozialhilfe, der IV.

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Die Lebensmittel gingen an:

  • 50 Haushalte
  • das sind total 160 Personen
  • davon sind 40 Prozent alleinerziehende Mütter mit 1 bis 2 Kindern
  • 96 Prozent waren Schweizer*innen
  • Die Lebensmittelabgabe dauert drei Monate und findet jeden Samstag statt
  • Geschätzte 800 Kilogramm Lebensmittel in 80 Kisten standen zur Verfügung

Eine junge Frau steht in der Schlange. Sandie winkt sie hinein, zuerst gibt es aber eine Dosis Desinfektionsmittel auf die Hände. Eine Helferin fragt: «Mögen Sie Raclette? Wir haben viel zu viel Raclette. Nehmen Sie ruhig noch ein bisschen mehr». 

Die Frau ist Mutter, sie nimmt Joghurt für ihren Sohn. Und Salat – auch, wenn ihr Kind das nicht gerne habe. Die Mutter schaut sich die Sachen genau an, man merkt, dass sie im Kopf den Küchenschrank von zuhause durchgeht. Fertigsuppen seien gut, gerade, wenn sie so geschafft sei und einfach nur schnell was zu Essen haben wolle. Die Säcke werden immer voller, die Helferin nimmt ihr einen ab.

«Das erleichtert mich so unglaublich gerade», sagt die junge Frau am Ende, schwer bepackt mit zwei Säcken voll Essen. Sie lädt die beiden Taschen in ihren Veloanhänger und geht davon. 

Es ist nicht die einzige Mutter, die vorbeikommt (siehe Box). Es hat einige Frauen mit Kindern. Die Knaben und Mädchen warten draussen und turnen herum, während ihre Mütter drinnen ihre Taschen füllen.

Eine der Mütter heisst Anna (Name geändert). Sie ist Mutter, verdient 2300 Franken pro Monat und bringt damit ihre Familie knapp über die Runde. «Einmal täglich gibt es eine warme Mahlzeit. Ich schaue grundsätzlich einfach immer, dass es Milch und Cornflakes hat. Aber eben: Eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu gewährleisten, das ist eine riesige Organisationsarbeit.»

 Lebensmittelabagbe: Helferin schichtet Fenchel um
Eine Helferin schichtet Gemüse um. © Sara Barth (Bild: Sara Barth)

Am Ende des Nachmittags ist die Schlange weg und es hat nur noch wenige Lebensmittel übrig, die frischen Sachen gehen an das Tageshaus für Obdachlose. Gärngschee-Tätschmeisterin Sandie Collins ist erleichtert. Am Morgen war sie nervös gewesen: «Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen.» Doch die Sorge war umsonst. Die Lebensmittelabgabe verlief reibungslos, alle waren friedlich und zufrieden. 

An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an:

  • alle Freiwilligen, die geholfen haben

  • an alle Gärngschee-Unterstützer*innen

  • ans Tierparadies Oberwil für das Tierfutter 

  • an alle Privatpersonen und die Schweizer Tafel, die Lebensmittel vorbeigebracht haben

  • an die gesellige Pokerrunde, die ihren Gewinn spendete

Dank Euch können wir weitermachen! In den nächsten drei Monaten verteilen wir jeden Samstag Lebensmittel – unter strengsten Corona-Hygienemassnahmen. Dafür brauchen wir dich. 

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Hilf mit!

Gärngschee-Essenssack

Und zwar so:

1. Du wirst Gärngschee-Unterstützer*in und zwar hier. Oder

2. Du bringst am Freitag zwischen 16 und 18 Uhr Lebensmittel ins Bajour-Büro an der Clarastrasse 10.

Gärngschee braucht unter anderem Aufschnitt (der war sehr beliebt!), Käse, Mehl, Nudeln, Mayo ... Die ganze Liste findest du hier. Diese Lebensmittelabgabe ist nur dank der Unterstützung der Gärngschee-Community möglich. ❤️ #gärngschee

Lebensmittelabgabe
Helfer*innen sortieren Früchte in Kisten ein. © Sara Barth (Bild: Sara Barth)

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