Final Countdown oder das grosse Comeback? Der Bajour-Talk im Video

Die Sperrstunde für Bars und Clubs gilt noch immer und auch sonst hat sich seit den Lockerungen des Bundes vom 27. Mai nicht viel verändert. Wo brennt’s am meisten? Wir haben darüber geredet.

Eins vorneweg: Unsere Diskussionsrunde mit dem Titel «Final Countdown oder das grosse Comeback – wie steht es um Basels Nachtkultur?» ist zwar fast drei Wochen alt, aber leider ist sie gut gealtert, müssen wir feststellen. Es fehlt nach wie vor an Lösungen und Strategien, wie die Nachtkultur wieder ins Rollen gebracht werden kann. Jüngst hat sich Beizer*innen-Präsident Maurus Ebneter gegenüber Primenewes wiederholt über die Polizeistunde für Beizen und Bars geärgert. 

Maurus wer? Martina Rutschmann hat sich den umtriebigen Vorsitzenden des Gewerbeverbands vorgeknöpft, ein Porträt für Bajour geschrieben und festgestellt: «In der Krise wird er emotional».

Die zentralen Forderungen und Aussagen unseres bislang letzten Streams hat Naomi Gregoris für uns zusammengetragen. Zur Erinnerung: Nach 11 gestreamten Konzerten war diese Veranstaltung ein Versuch, mehr Gehalt und Journalismus – kurz: mehr Debatte – in das Online-Format zu bringen. Kurzer Blick ins Publikum (euch): Ist uns das gelungen?

Eine Frage, die Bajour-Moderator Daniel Faulhaber an diesem Abend an die Vertreterin aus der Politik, Jo Vergeat (jgb), richtete: Hat der grosse Rat die Dringlichkeit der Lage erkannt? Und was unternimmt die Politik, um den Kultursommer zu retten? Antworten gab es an der nächsten Grossratssitzung, wo gleich vier Vorstösse zu kulturpolitischen Themen eingereicht wurden. Wir haben uns die Vorstösse genauer angesehen:

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Kulturpolitik

Vier Vorstösse für ein Halleluja!


Von Daniel Faulhaber,

Lockerungen hin oder her, die Basler Kulturszene leidet unter anhaltender Flaute. Die Politik zieht erste Lehren aus der Misere und versucht, den Kultur-Sommer 2020 zu retten.

Und das wird auch nötig sein, wie der folgende Hintergrundbericht von Olivier Joliat zeigt. Er hat einen Blick auf die Situation der Basler Musikschaffenden vor dem Hintergrund der Coronakrise geworfen und stolperte bei der Recherche über folgenden Satz: Wenn nicht bald neue Massnahmen greifen, dann könnten noch vor Ende Jahr die Hälfte der Basler Clubs dichtmachen. 

Ganz zum Schluss verlinken wir nochmals unsere Ankündigung und damit gewissermassen die Absichtserklärung hinter dieser Debatte. Die Diskussion mit vier Gästen (Katrin Grögel, Jo Vergeat, Marlon McNeill, Luca Piazzalonga), einem Nachtexperten (Michel Massmünster) UND einer Band („Was Ghetto?“) brachte unsere technischen Voraussetzungen ins Schwitzen. 

Der Livetalk lief inhaltlich ziemlich sauber vom Band. Technisch ist Luft nach oben, aber die Postproduktion hat die Aufzeichnung ziemlich gut gerettet, finden wir. Schaut es euch an, wir tüfteln derweil an kommenden Formaten mit weniger Kabeln, aber gleich viel Unterhaltung und Substanz. Haltet der Kultur die Stange. Sie braucht uns.

Basel Briefing

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Themeninputs und Hinweise gerne an [email protected] . Twitter: @dan_faulhaber


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Bei Bajour als: Reporter und Redaktor

Hier weil: da habe ich die Freiheit, Neues anzupacken und unkonventionell zu arbeiten, ohne über sieben Hierarchiehürden zu springen. Das ist toll. Gleichzeitig macht diese Freiheit natürlich Angst, und das wiederum schweisst zusammen. Darum bin ich auch hier. Wegen des Teams.

Davor: Bei der TagesWoche und davor lange Jahre an der Uni mit Germanistik & Geschichte.

Kann: Ausschlafen.

Kann nicht: Kommas.

Liebt an Basel: Die Dreirosenbrücke. Das Schaufenster des Computer + Softwareshops an der Feldbergstrasse Ecke Klybeckstrasse. Das St. Johann. Dart spielen in der Nordtangente. Dass Deutschland und Frankreich nebenan sind.

Vermisst in Basel: Unfertigkeit. Alles muss hier immer sofort eingezäunt und befriedet und geputzt werden. Das nervt. Basel hat in vielem eine Fallschirmkultur aus der Hölle. Absichern bis der Gurt spannt. Ich bin schon oft aus Versehen eingeschlafen.

Interessensbindung: Vereinsmitglied beim SC Rauchlachs.

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