Starke Regenfälle haben in der Schweiz grosse Zerstörungen angerichtet. Unter anderem ist ein 200-Meter-Abschnitt der A13 im Misox-Tal in Graubünden weggeschwemmt worden. Gemäss Bundesamt für Strassen (Astra) soll der Abschnitt erst in drei bis vier Wochen wieder befahrbar sein. Doch die Sperrung der wichtige Nord-Süd-Verbindung kommt zu einem schlechten Zeitpunkt, da die Sommerferien kurz bevor stehen und  neben dem Güterverkehr zusätzlich noch viele Ferienreisende dazukommen. Bevor es im Gotthard zu einem Verkehrskollaps kommt, wird jetzt über Möglichkeiten einer Entlastung diskutiert. So hat der Berner SVP-Nationalrat Thomas Knutti bereits den Vorschlag beim Bundesrat deponiert, das Nachtfahrverbot für LKWs im Gotthardtunnel aufzuheben, um den Verkehr tagsüber zu entlasten. Eine weitere, allerdings längerfristige ausgerichtete Lösung wäre die Umverteilung des Schwerverkehrs auf Güterzüge.

Drohender Verkehrskollaps: Was tun?

Starke Regenfälle haben im Wallis grosse Zerstörungen angerichtet. Unter anderem ist ein 200-Meter-Abschnitt der A13 weggeschwemmt worden. Gemäss Bundesamt für Strassen (Astra) soll der Abschnitt erst in drei bis vier Wochen wieder befahrbar sein. Doch die Sperrung kommt zu einem schlechen Zeitpunkt, da die Sommerferien kurz bevor stehen und eine wichtige Nord-Süd-Verbindung fehlt. Bevor es im Gotthard als relevanteste Ausweichroute zu einem Verkehrskollaps kommt, wird jetzt über Möglichkeiten einer Entlastung diskutiert. So hat ein Oberländer SVP-Nationalrat bereits den Vorschlag beim Bundesrat die Option deponiert, das Nachtfahrverbot für LKW im Gotthardtunnel aufzuheben, um den Verkehr tagsüber zu entlasten. Eine weitere, allerdings längerfristige ausgerichtete Lösung wäre die Umverteilung des Schwerverkehrs auf Güterzüge.

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Helena Krauser
Helena Krauser
Moderation
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Rolf Keller
24. Juni 2024 um 15:21

Weiträumige Umfahrung

Wenn die Lastwagen weiter im Norden und Süden zurückgehalten und paketweise in der üblichen Zahl zum Gotthard vorgelassen werden, wird sich die weiträumige Umfahrung selbst organisieren. Niemand kann sich leisten, den beladenen LKW tagelang herumstehen zu lassen. Längerfristig haben wir ein anderes Problem: Es ist nicht eigentlich ein Verkehrsproblem, sondern ein Konsumproblem. Wenn wir nicht davon abkommen, unbeschränkt konsumieren zu wollen (auch Tourismus ist Konsumverhalten) und unbeschränkt Güter in der Weltgeschichte herumzufahren, wird sich nichts ändern, egal welches Verkehrsmittel letztlich dafür missbraucht wird.

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Helena Krauser
25. Juni 2024 um 07:11

UPDATE

Am Dienstagvormittag haben Bundesrat und Uvek-Vorsteher Albert Rösti sowie Astra-Direktor Jürg Röthlisberger über das weitere Vorgehen an der Autobahn A13 informiert. 

  • Am Südportal dürfen Fahrzeuge an der Kolonne vorbei die Ausfahrt für die Bergstrecke nehmen. 
  • Geplante Nachtsperrungen zur Wartung des Tunnels fallen aus.
  • Die SBB werde an den Wochenenden 11'000 Plätze in zusätzlichen Zügen ins Tessin  zur Verfügung stellen. Rösti fordert die Reisenden auf, den Zug zu nutzen.
  • Eine grundsätzliche Öffnung in der Nacht für Lastwagen sei kontraproduktiv, das Astra prüft aber eine zeitlich konzentrierte Öffnung.
  • Wie bereits gestern angekündigt, beabsichtigt das Astra, dass ab Juli wieder je eine Spur benutzt werden kann, so Rösti.

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Stephan Luethi
Früher: Lehrer

Kollaps als Folge einer verfehlten Umweltpolitik

Was bei uns im alpinen Gelände passiert, ist kein Zufall. Solche katastrophalen Ereignisse präsentieren sich als «Rechnungen» für die unterlassenen Anstrengungen im umfassenden umweltgerechten Verhalten. Erstens müssen wir uns dringend eine GENERELLE Reduktion der Verkehrsströme zumuten. Sowohl die individuellen motorisierten Fahrten wie auch das unbeschränkte Verschieben von Gütern muss nicht nur hinterfragt werden, sondern es muss eine Reduktion in Angriff genommen werden. Ein Weiter wie bisher liegt nicht drin. Zweitens ist die Hoffnung, dass uns eine nächste Welle verschont, naiv. Grosse Anstrengungen sind angesagt, damit in mittlerer Zukunft eine Verschärfung der Klimabedrohung zumindest vermindert werden kann. Fazit: in der Schweiz die Ziele der Alpeninitiative endlich umsetzen!

Ueli Keller
24. Juni 2024 um 16:59

Wird es ein bisschen mehr Schiene oder in der Nacht bringen können?

Warum, wie und wodurch auch immer: nicht nur der Verkehr, auch diverse andere Systeme werden dem Druck des «Immer-noch-mehr» nicht mehr Stand halten. Was an sich sein Gutes haben könnte: wenn viele es wissen und entsprechend grundsätzlich anders handeln wollten. Beim Verkehr wird es ein bisschen mehr Schiene oder in der Nacht wohl kaum bringen können.

Daniel-Reicke_low
Daniel Reicke
pens. Lehrperson Sek II

Den Moloch Verkehr nur befristet zulassen

Die Forderung «ab auf die Schiene» wäre sicher das Beste, ist aber ein Ziel, das die Alpen-Initiative (bei der ich Mitglied bin) schon lange verfolgt, leider mit wenig Erfolg. Das ist nicht der Alpen-Initiative anzulasten, sondern zeigt, dass die Thematik äusserst schwierig zu beackern ist. Darum bin ich im vorliegenden Fall für eine Lockerung der Nachtsperrung, allerdings nicht unbefristet, sondern genau die drei Wochen, die es für die Reparatur im Misox braucht.

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Patrick Vögelin
Vorstand BastA

Es braucht ein Umdenken

Es braucht vor allem keinen Rheintunnel und es braucht ein Umsteigen vom Auto zum ÖV.

Mitleser
25. Juni 2024 um 08:52

Den Individualverkehr stoppen

Wir müssen dringenst den Individualverkehr stoppen. Dazu auch die Fliegerei. Ab in den ÖV oder zu Hause bleiben. Das Klima dankt.

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