Die Fudis sind jetzt splitterfrei

Das Naturbad in Riehen bereitete Badi-Besucher*innen schmerzhafte Probleme: Sie fingen sich tagtäglich Splitter ein, wenn sie über die holzigen Gehflächen liefen und auf den Sitzflächen hockten. Die Holzdielen wurden ersetzt. Wir haben den Splitter-Test gemacht.

Naturbad_Fudi
Auf dem Kebony-Holz lässt es sich gut sitzen! (Bild: Jeanne Wenger)

Passend zum Saisonstart im Mai konnten die Arbeiten in der Naturbadi in Riehen fertiggestellt werden. Das alte einheimische Holz wurde schon nach neun Jahren durch neues Kebony-Holz aus Chile oder Neuseeland ausgetauscht, obwohl das deutlich länger hätte halten sollen. Im Vorfeld gab es diesbezüglich grosse Kritik: Eduard Rutschmann (SVP) sei beispielsweise «schockiert von der katastrophalen Arbeit», wie er sich der BaZ gegenüber äusserte. Handeln musste man trotzdem, denn die Zustände waren untragbar: 30 Gäste verletzten sich im Durchschnitt pro Tag auf den Geh- und Sitzfläche und fingen sich Splitter an Stellen ein, an denen man definitiv keine haben möchte. 

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Neues Holz und saftige Grasflächen, die Badi ist parat. (Bild: Jeanne Wenger)

Für die Sanierung bewilligte der Einwohnerrat einen Kredit von gut 900'000 Franken. Damit wurde nicht nur das Holz ausgewechselt, sondern auch die Unterkonstruktion neu gemacht, wie Roger Wyden, Betriebsleiter vom Naturbad Riehen, Bajour erzählt. Die Holzbalken seien durch Stahlträger ersetzt worden, damit auch wirklich alles lange hält. Auf das neue Holz gebe es vom Hersteller «25 bis 30 Jahre Garantie auf Schäden durch Verwitterung und Splitterbildung». Kleine mechanische Schäden seien aber normal, denn «das Holz arbeitet und dehnt sich», sodass auch Risse den Erwartungen entsprechen würden, wie Wyden sagt. 

Kleinere Schäden sind Bajour beim Besuch auch aufgefallen. Vor allem an den Stellen, die viel betreten werden, sind einzelne Unebenheiten mit Rissen und aufgequollene Bretter ersichtlich. 

Naturbad_Splitter
Ist das Holz doch nicht so stabil? (Bild: Jeanne Wenger)

Laut Hersteller sei das normal und führe nicht zu Splittern. Wyden hofft, dass das auch «wirklich so ist». Bis jetzt sei er sehr zufrieden mit dem neuen Holz: «Es gibt keine Splitter mehr und auch optisch überzeugt es.» Das Holz würde sich laut dem Betriebsleiter mit der Zeit auch farblich etwas anpassen, sodass es optisch näher an die Wände herankommen wird. Diese wurden nämlich nicht ausgetauscht. Ausgewechselt wurden Bodendielen, Sitzflächen und die Dachterrasse, erklärt Wyden.

Wie gefällt das neue Holz den Besucher*innen?  

Laut Wyden käme das neue Holz «durchmischt, aber durchwegs positiv» an: Manchen würde es auffallen, anderen nicht und viele fänden es super, dass es keine Holzsplitter mehr gibt, erzählt Wyden. 

Naturbad_Holz
Achtung, nicht die Füsse verbrennen! (Bild: Jeanne Wenger)

Bei unserem Selbsttest sind vor allem zwei Sachen aufgefallen: 1. Der neue Boden war ziemlich heiss. Die Füsse wurden zwar nicht komplett verbrannt, aber es braucht Badeschlappen oder eine ordentliche Schicht Hornhaut gegen die Hitze.

Wyden könne nicht bestätigen, dass der Boden jetzt heisser sei als vorher, da er früher nie barfuss über den alten Boden ging – eben wegen der Splittergefahr. Es könnte aber «durchaus etwas wärmer sein», denn das Holz ist noch ziemlich dunkel, meint er. Wyden versichert aber, dass es diesbezüglich noch keine Beschwerden gegeben habe. 

2. Der Sitztest fiel positiv aus: Splitter gab es tatsächlich keine. Egal ob mit nassem Fudi oder trockenem, das Holz war angenehm. Vor Splitter muss man also keine Angst mehr haben.

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Auch die kleinen Ameisen haben Freude am Holz. (Bild: Jeanne Wenger)

Bei unserem Besuch bewegten sich die Badegäste unbeschwert auf dem neuen Holz. Kinder tobten sich rennend auf den Holzdielen aus und andere sonnten sich auf den Sitzflächen. Jedoch hat man (unerwünschte) Gesellschaft, denn Ameisen haben auch Freude am neuen Material. 

Alles in allem steht dem feucht-fröhlichen, splitterfreien Badespass im Naturbad Riehen aber nichts mehr im Weg, solange man gerne in volle und vor allem auch laute Badis geht.

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