Neues Jahr – neues Ich?

Gegen Ende des Jahres beginnt das immer gleiche Ritual: «Welli Vorsätz setzisch dir fürs neue Johr?» Als sich stetig selbstoptimierende Redaktion (we wish!), geben wir, für alle lesbar, unsere Neujahrsvorsätze preis – obwohl, im Büro regte sich Widerstand …

New Year 2023
Im kommenden Jahr soll alles besser werden. (Bild: pixabay.com)

Samuel

Ich nehme mir vor, im kommenden Jahr Aufrufe, die mit «Liebes Bajour-Team🫶» beginnen und weitergehen mit Sätzen wie «in einem zweiten (und letzten) euch freigegebenen Dokument könnt ihr eure Neujahrsvorsätze niederschreiben.🎇 2-3 Sätze, mehr brauchts nicht. Wenn das alle bis Montag noch erledigen könnten, wäre ich sehr dankbar🙏» rechtzeitig, tiefgründig und humorvoll zu beantworten.

Michelle

Die Selbstoptimierung zum Jahreswechsel spare ich mir. Ich glaube auch, dass solche Vorsätze in Form von meist sehr unrealistisch und vage formulierten Zielen mehr schaden als sie nützen. Aber you do you.

David

So gern ich auch das Prinzip der Neujahrsvorsätze als neoliberale Selbstoptimierung abmoderieren würde, so sehr verstehe ich dann doch auch, warum der Jahreswechsel ein geeigneter Zeitpunkt dafür ist. Ich idealisiere Silvester/Neujahr als symbolischen Übergang sowieso, ich reflektiere viel in dieser Zeit und deshalb bin ich wohl empfänglich für sowas: Es fällt einfacher, eine Änderung im Leben zu koordinieren. Wenn ich mir Vorsätze mache, dann sollen es auch welche sein, die ich mir zu Herzen nehme und die ich einhalten kann. Dass im nächsten Italien-Urlaub das eine Grösse-S-Hemd nicht mehr so spannt, sollte, denke ich, auch machbar sein, ohne den in dieser Jahreszeit traditionell aggressiv werbenden Fitness-Gurus in die Taschen zu spielen.

Ernst

Das Wichtigste ist für mich, weiter auf Kurs zu bleiben. Ständig nehme ich mir grosse Veränderungen vor, aus denen doch nichts wird. Was zählt, sind die kleinen Schritte, die auf diesem Weg passieren. Obwohl ich mir im vergangenen Jahr nix vorgenommen habe, ist mein Leben gerade echt toll. Natürlich will ich wieder mehr Sport machen, aber das halte ich momentan für unrealistisch, da ich mich sehr an meine Faulheit gewöhnt habe. Wenn ich mich zu einem Vorsatz bekennen muss, ist der klar: Weniger Zeit vor Bildschirmen sitzen und mehr lesen. 

Franziska 

Ich bin kein Fan von Neujahrsvorsätzen, deshalb mach ich mir keine. Dabei gäbe es schon Dinge, die ich ändern könnte… Weniger Fleisch essen, kürzer duschen, nicht mehr rauchen. Vielleicht pick ich mir noch was raus fürs 2023, aber vornehmen will ich mir das auf keinen Fall.

Florian

Bei Neujahrsvorsätzen bin ich immer etwas zurückhaltend, da erfahrungsgemäss das Durchhaltevermögen bei mir nicht sehr ausgeprägt ist. Aber ich denke mir «Neues Jahr, neuer Versuch». Darum nehme ich mir vor, wieder etwas mehr Sport zu machen, damit mich keine SMS meines Fitnessstudios erreichen, mit der Frage, ob ich verschollen sei oder wegen was ich schon so lange nicht mehr schwitzend die 3-Kilo-Hanteln stemmte.  

Saskia

Mich nerven die Neujahrsvorsätze, weil es nichts bringt. Egal was man sich vornimmt, es kommt immer anders. Zumindest ist es bei mir so. Darum lasse ich es lieber. Zudem finde ich, man braucht kein neues Jahr, um etwas in seinem Leben zu ändern. Das Jahr hat 365 Tage, also genug Zeit für Veränderungen :) 

Ina

Meine erste Reaktion auf diesen Artikel: Vorsätze sind toxisch, also bleib mir fern! Danach hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich so harsch reagiert habe. Ich denke eben, dass die meisten Menschen sowieso schon tagtäglich ihr Bestes geben, und immer neue Ziele und Vorsätze kontraproduktiv sein können, weil noch mehr mental load entsteht. Aber natürlich gibt es viele kleine Schräubchen im Alltag, an denen ich drehen könnte. Als ich gestern beim Überqueren einer grünen Ampel fast überfahren wurde und dann alle Register meiner Schimpfwörter-Orgel gezogen habe, dachte ich: Okay, dann nehme ich mir halt vor, im Strassenverkehr weniger zu fluchen. Vornehmen kann man es sich ja …

Valerie 

Seit ich eine Tochter habe, werden meine eigenen Vorsätze zu ihren. Fürs kommende Jahr habe ich mir fest vorgenommen, ihr in der Nacht keine Milch mehr zu verabreichen. Dadurch dürften einige schlaflose Nächte auf uns zukommen. Weil es mir davor heute schon graut, belass ich es bei diesem einen Vorsatz. Anstrengend genug.

Daniel 

Fürs neue Jahr nehme ich mir ehrlich vor, meine Bildschirmzeit am Handy unter 5 Stunden am Tag zu senken. Daran anknüpfend möchte ich wieder lernen, mich zu langweilen. Ich möchte weniger Fleisch essen. So, das wars. Alles andere kann bleiben, wies ist. 

Andrea 

Mehr Zeit für mich und die Menschen, die ich liebe.

Niccolo

Ich halte nichts von Neujahrsvorsätzen…darum startet meine Diät am 5. Januar ;-). 

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