Was du beim Einstieg ins Gümmelen beachten solltest

Fehlgeleitete Rotz-Rakete: 8 Dinge, die wir als neo-Rennvelofahrer*innen gerne früher gewusst hätten.

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Veloläden sind insgesamt gute Orte. Häng da ab. Hier zu sehen: Die Werkstatt von OBST & GEMÜSE. (Bild: Daniel Faulhaber)


Das Foto auf der Vorderseite des Artikels ist von KEYSTONE / Christian Beutler.

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Auf was du beim Velo achten solltest

Michel Röthlisberger, Geschäftsführer des Kleinbasler Velofachgeschäfts OBST&GEMÜSE, sagt: «Nach der Winterpause und vor der ersten Ausfahrt im Frühling sollte man dringend die Bremsbeläge kontrollieren. Haben die noch genug Grip? Das lässt sich in der Regel von blossem Auge erkennen, Probebremsungen helfen zusätzlich. Ausserdem empfehle ich zu prüfen, ob die Reifen porös geworden sind. Bei Rennvelos empfehle ich jeweils nach 1500 bis 2500 Kilometern einen Service zu machen.»

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Mitnehmen

In die Satteltasche gehören mindestens ein Ersatzschlauch und zwei Reifenheber. Auch nützlich: Flickzeug, Mini-Tool, Kleingeld. Eine Mini-Luftpumpe oder eine Co2-Kartusche mit Aufsatz am Rad sind ebenfalls hilfreich. Ich hatte Glück und musste bislang unterwegs keinen Platten flicken, aber eventuell ist es hilfreich, einen Schlauchwechsel vorab schon einmal zu üben. Vergiss das Essen nicht. Bananen und Müsliriegel sind Standard. Man kann aber auch Landjäger mitnehmen. Dann wird man ausgelacht. 

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Codes

Rennvelofahren in der Gruppe macht Spass. Beim Windschattenfahren sieht man in den hinteren Reihen nicht immer, was vorne abgeht. Darum ist es nett, als führende*r Fahrer*in auf Schlaglöcher oder Steine am Strassenrand hinzuweisen. Ich habe gelernt: Mit geradem Arm links oder rechts an den Boden zeigen heisst: Da liegt was, Achtung ausweichen. Abgewinkelte Hand nach oben: Achtung, ich halte an, fahr mich nicht ins Heck. Extranett: Wenn man zum Rotzen aus der Reihe ausfädelt oder sich sonstwie entfernt. Beim Rennradfahren läuft eigentlich immer die Nase. In diesem Video wird ausführlich über die «misguided snod rocket» gesprochen.

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Unterhosen

Trägt man nicht. Gegen diese Eigenart habe ich mich zunächst weigern wollen, aber nach einer längeren Ausfahrt mit Boxershorts unter der Radlerhose kann ich mitteilen: Tu’s nicht.

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Gemeinsame Ausfahrten

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, dich einer Gruppe von Rennvelofahrer*innen anzuschliessen. Dabei macht es Sinn, dich vorher über das zu erwartende Fitnessniveau zu informieren und zu überlegen, ob du dort reinpasst. In manchen Gruppen gibt es auch eine Espresso- (schnell) und eine Latte-Macchiato-Abteilung (gemütlich). Der Veloladen OBST&GEMÜSE organisiert dienstags und freitags frühe Ausfahrten, die um 05:00 Uhr starten – optimal für Eltern und/oder Leute mit fixen Arbeitszeiten. Oder Wahnsinnige. Die Gruppe Fast and Female organisiert Ausfahrten nur für Frauen. Auf der Seite von Swiss Cycling findest du ausserdem eine Vielzahl von Veloclubs in der Region, denen du dich anschliessen kannst. 

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Trends

Michel Röthlisberger von OBST&GEMÜSE sagt, es gebe zur Zeit einen Trend vom Strassenbike hin zu Fahrrädern, die auch auf anderen, raueren Unterlagen taugen. Die Rede ist von Allroad- oder Gravel Bikes mit etwas dickeren Reifen, die sowohl auf Asphalt, also auch auf Feldwegen funktionieren. Wenn du dir ein Velo anschaffen willst und Wert legst auf Vielseitigkeit: Denk über ein Gravel Bike nach.

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Veloladen des Vertrauens

Finde einen Veloshop in deinem Quartier, dem du vertraust. Dort kriegst du Unterstützung bei der richtigen Einstellung der Sitzhöhe, technische Hilfe wenn was am Rad nicht stimmt und gegebenenfalls auch Hinweise auf gemeinsame Ausfahrten oder andere Hot Takes aus der Szene. Veloläden sind insgesamt gute Orte. Häng da ab. 

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Schöne Routen

OBST&GEMÜSE organisiert, wie gesagt, regelmässige Ausfahrten und hat einige schöne Routen auf die Planungsseite Komoot (auch erhältlich als App) hochgeladen. Mit freundlicher Erlaubnis des Geschäftsführers dürfen wir hier ein paar ausgewählte Strecken mit unterschiedlichem Fitnessanspruch mit Startort Basel zeigen. 

Weitere Touren in unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad findest Du hier. Welcher überlebenswichtige Tipp ging vergessen? Schreibs uns in die Kommentare oder an [email protected] und wir ergänzen die Liste. 

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Themeninputs und Hinweise gerne an [email protected] . Twitter: @dan_faulhaber


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Bei Bajour als: Reporter und Redaktor

Hier weil: da habe ich die Freiheit, Neues anzupacken und unkonventionell zu arbeiten, ohne über sieben Hierarchiehürden zu springen. Das ist toll. Gleichzeitig macht diese Freiheit natürlich Angst, und das wiederum schweisst zusammen. Darum bin ich auch hier. Wegen des Teams.

Davor: Bei der TagesWoche und davor lange Jahre an der Uni mit Germanistik & Geschichte.

Kann: Ausschlafen.

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Liebt an Basel: Die Dreirosenbrücke. Das Schaufenster des Computer + Softwareshops an der Feldbergstrasse Ecke Klybeckstrasse. Das St. Johann. Dart spielen in der Nordtangente. Dass Deutschland und Frankreich nebenan sind.

Vermisst in Basel: Unfertigkeit. Alles muss hier immer sofort eingezäunt und befriedet und geputzt werden. Das nervt. Basel hat in vielem eine Fallschirmkultur aus der Hölle. Absichern bis der Gurt spannt. Ich bin schon oft aus Versehen eingeschlafen.

Interessensbindung: Vereinsmitglied beim SC Rauchlachs.

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